Dabei behält die Rebsorte Weißburgunder auch bei längerer Lagerung auch noch ihre Frische und den Trinkspaß und entwickelt sich sehr hochqualitativ. Weißburgunder kann beides, er ist als junger Wein ein erfrischender Genuss, als gealterter Wein, man sagt circa bis zu 10 Jahre, entwickelt er seinen Champagner Charakter: An Brot erinnernde Aromen, hefige Anklänge und etwas Nuss. Der Charme der Rebsorte Weißburgunder liegt in ihrer Zurückhaltung. Die Säure ist beim Weißburgunder weniger spitz und präsent als beim Riesling und der Wein ist dennoch nicht so cremig wie ein Chardonnay. Beide gehören zu den Burgunderrebsorten. Dadurch dass Weißburgunder fast schon etwas neutral im Vergleich zu anderen Rebsorten ist, ist die Essensbegleitung bei Weißburgunder sehr vielseitig variierbar. Weißburgunder schmeichelt den Meeresfrüchten, untermalt und erfrischt so gut wie jedes Fleischgericht oder schmeckt ganz hervorragend gekühlt mit einem leckeren Antipastihäppchen auf der Terrasse. Weißburgunder wird wegen seiner Unaufdringlichkeit gerne als Cuvée-Partner genutzt. Die Rebsorte Weißburgunder unterstreicht Frucht und Säure und unterstützt eine qualitativ hochwertige Alterung des Weines.
Die Geschichte vom Weißburgunder, Chardonnay und Auxerrois
Weißburgunder und Chardonnay und auch der Auxerrois sehen sich so ähnlich, dass sie lange Zeit gemeinsam kultiviert und vinifiziert wurden, weil man sie schlicht und ergreifend nicht auseinander halten konnte oder sich eben nicht die Mühe gemacht hat. Der Grund dafür ist, dass alle drei Mutationen oder Kreuzungen des Pinots sind und somit alles Burgunder. Spätestens jedoch im Geschmack merkt man bei Pinot Blanc, Chardonnay und Auxerrois deutliche Unterschiede. Weißburgunder selbst ist eine Mutation des Pinot Gris, also des Grauburgunders. Grauburgunder selbst ist jedoch wiederum eine Mutation des Pinots Noirs, des Spätburgunders. Man spricht bei der Beschreibung der Sortenmerkmale von ampelographischen Merkmalen. Dazu gehört etwa die Blattform und Größe, welche sehr unterschiedlich sein kann. Außerdem ist die Stielbucht des Blattes oft sehr spezifisch geformt: Der Weißburgunder hat beispielsweise eine sehr deutlich V-förmige Stielbucht, mit leicht überlappenden Blättern, im Gegensatz zum Chardonnay, bei welchem diese U-förmig ist. Sehr wichtig bei der Unterscheidung sind natürlich auch die Trauben, Beerengröße und Farbe und die Triebspitzen. Die Unterscheidung von Rebsorten ist eine Wissenschaft für sich und besonders bei manchen Rebsorten fast unmöglich, wenn man genau hinschaut, sieht man jedoch auch etwas.
Weißburgunder und sein Anbau
Weißburgunder oder auch Pinot Blanc, wie man ihn international nennt, ist wie der Name schon sagt, eine weiße Burgunderrebsorte. Weißburgunder ist eine Mutation des Pinot Gris – quasi Grauburgunder, aber etwas weniger Farbe. Damit steht auch die Herkunft von der Rebsorte Weißburgunder fest: Frankreich. Man vermutet seine Herkunft irgendwo zwischen der Schweiz und dem Rhônetal. Besonders schmackhafte Weine aus Weißburgunder kommen jedoch oft eher aus Österreich und Deutschland, da die Rebsorte Weißburgunder dort besonders lecker reift. Heute ist Pinot Blanc oder Weißburgunder außerdem kaum noch im Burgund zu finden, da er vom Chardonnay verdrängt wurde. Dies liegt daran, dass Chardonnay dort als unkomplizierter im Anbau erkannt wurde, da dieser früher reift und deshalb weniger botrytisanfällig ist. Pinot Blanc wächst zudem lieber auf etwas schwereren und feuchteren Böden. Dort blüht die Qualität des Weißen Burgunders erst so richtig auf. Auf kargen Böden, wie etwa Sand- und Gesteinsböden reift der Weißburgunder schlecht und entwickelt eine schwache Aromatik, welche zu dünnen Weinen führt. In dem Fall kann Deutschland als Weinbaugebiet optimale Bedingungen für Weißburgunder bieten.
Die Trauben des Weißburgunders neigen dazu sehr kompakt zu werden, weshalb man darauf achten muss, diese etwas aufzulockern: sei es durch das Fördern von Verrieselung oder Traubenteilung. Außerdem sind die Beeren des Weißburgunders recht dünnschalig. Diese dünnen Häute können sehr einfach kaputtgehen, was in Folge zu Fäulnis der Traube führen kann. Obendrein sind die Trauben dadurch sehr anfällig für Temperaturschwankungen, Extremwetterereignisse und Frost. Umso mehr spielt bei der Weinbereitung des Weißburgunders die Arbeit im Weinberg die entscheidende Rolle – wie eigentlich immer bei Naturweinen.
Welchen Weißburgunder kann ich bei Forever-Thirsty probieren?
Wie gesagt kommt ganz hervorragender Weißburgunder auch aus Österreich – dort wächst aber auch einiges an Weißburgunder angebaut, besonders in Niederösterreich, der Steiermark und dem Burgenland. Besonders das Burgenland mit seinen vielseitigen sticht im Weißburgunder Sortiment von Forever-Thirsty hervor. Die Rennersistas aus dem Burgendland machen beispielsweise ihren knackig frischen Waiting for Tom ein Cuvée aus Chardonnay und Weissburgunder oder ihren WSSBRGNDR ein reinsortiger, unglaublich feinaromatischer, aprikosiger Pinot Blanc ohne Vokale. Wer es noch spritziger mag, kann von der Naturweinikone Judith Beck ebenso aus dem Burgenland einen Pet Nat, also Petillant Naturel, probieren. Dieser Cuvée aus Weißburgunder, Scheurebe, Welschriesling und Muskat-Ottonel schmeckt unglaublich nach Sommer und Spaß. Ebenso in Österreich produziert Gsellmann, auch aus dem Burgenland seinen Zu Tisch: ein Cuvée aus Chardonnay, Scheurebe, Sauvignon Blanc und natürlich Weißburgunder. Ein guter Einstiegswein in die Naturweinszene, welcher viel Frucht, wie Apfel, Birnen und Stachelbeere zu bieten hat und durch seine Mineralität besticht. Aber auch aus Italien kannst du bei uns Weißburgunde bei uns probieren also Pinot Bianco. Davide Xodo aus dem Veneto fabriziert auf seinen kleinen 3,5 Hektar acht verschiedenen kleinen Parzellen Weine mit toller Säure, Mineralität und Frucht. Einer seiner ganz hervorragenden Cuvée besteht aus der italienischen autochthonen Rebsorte Garganega und Pinot Bianco: er nennt ihn Nina nach seiner Tochter. Etwas salzig, Ananas und Orangenschale. Lecker!
In welchen Ländern wächst Weißburgunder aka Pinot Blanc?
Weißburgunder ist nicht unbedingt die populärste Rebsorte: Sie ist auf der weltweiten Rebsortenflächenrankingliste auf Platz 55 und wird auf circa 15 000 Hektar weltweit angebaut. Am beliebtesten ist Weißburgunder in Deutschland. Fast ebenso häufig wird Weißburgunder jedoch in Italien angepflanzt. In Italien ist die Rebsorte Weißburgunder insbesondere in Südtirol verbreitet. Italien und Deutschland werden dicht gefolgt von Österreich. Erst danach kommt hektarmäßig das Ursprungsland des Pinot Blancs: Frankreich. Auch in Tschechien, Russland, Slowenien und der Slowakei gibt es einige hundert Hektar Weißburgunder. Weißburgunder wird noch in 22 weiteren Ländern angebaut. Dort jedoch nur in sehr geringem Ausmaß. In Deutschland spielt Weißburgunder vor allem in Baden, der Pfalz und Rheinhessen eine wichtige Rolle in der Weinbereitung. In Österreich wird Weißburgunder weder Pinot Blanc noch Weißer Burgunder genannt, sondern Klevner; In Italien nennt man ihn nach direkter Übersetzung Pinot Bianco.