Naturwein aus

Carignan

Carignan - fast schon schwarze Beeren, der Saft daraus färbt sich durch die Schalen dunkel. Die Blätter wölben sich groß, dick, dunkelgrün und schützend über die saftigen Trauben. Carignan ist nicht unbedingt eine Rebsorte die jeder kennt oder die sehr oft getrunken wird. Aber sie ergibt fantastischen Wein. Viel Spaß beim Entdecken!

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Einige loben die intensive Farbe, die kräftigen Tannine und die spritzige Säure von der in Frankreich und Spanien weit verbreitete Rebsorte Carignan, andere tuen den Rotwein Carignan als aromenlosen Farbstoff für Rotweine ab. Der Konsens ist jedoch: Carignan oder Carignano, in Spanien auch Mazueolo genannt, hat auf jeden Fall eine sehr kräftige Farbe! Problem der roten Rebsorte Mazuelo ist jedoch der oft falsche An- und Ausbau dieses Rotweines, welcher nur auf hohe Erträge ausgerichtet ist, was dünne, saure, aromenlose Landweine hervorbringt. Bei der richtigen Zuwendung können aus Carignan spannende, eigenwillige, trinkige Rotweine entstehen, die Spaß machen. Die Rebsorte Carignan wird oft zu tiefgründige Weine mit feinen fruchtigen Noten von Pflaume und Feige ausgebaut. Besonders der Süden Frankreichs ist das Kerngebiet von Carignan. Die kargen Böden, warmen Temperaturen, hohen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sowie der auflandige Wind am Mittelmeer bilden nahezu perfekte Wachstumsbedingungen für den Carignan aka. Carignano, aka. Mazuelo. 

Carignan bei Forever Thirsty kaufen

Hat dich der zweifelhafte Ruf des Carignans aufmerksam gemacht? Wenn du gerne mal einen Carignan probieren willst, findest du eine tolle Auswahl im Sortiment von Forever Thirsty. Der RotweinCarignan wird häufig im Languedoc-Roussillion in Frankreich hergestellt. Von dort präsentieren wir dir eine tolle Carignan-Syrah Cuvée von Domaine de l`Horizon. Dieser süffige Rotwein der mittelgroßen Domaine besticht durch die Carignan typischen Aromen von Schokolade, Pflaume und Zimt – klingt schwer, kommt jedoch andererseits auch ganz fruchtig, frisch durch seine gute Säure daher. Oder du probierst die fruchtig, frischen Tropfen der Domaine Jolly Ferriol aus dem Süden Frankreichs. Der Rotwein On passe au Rouge – auf Deutsch Wir werden rot, lässt einen wirklich vor Glück erröten. Dieser reinsortige Carignan ist so rund und saftig wie eine frische Blaubeere. Die Domaine Jolly Ferriol aus dem Roussillion in Frankreich präsentiert mit Jacquerie, einem Cuvée aus den Rotweinsorten Cabernet Sauvignon und Carignan, Va nu pieds, einem Cuvée aus Carignan und Grenache und Chai Moi, einem Cuvée aus Carignan, Grenache und Syrah. Diese Weine aus dem Süden Frankreichs sind drei weitere tolle Beispiele, wie Carignan mit anderen Rebsorten harmonisiert und spitzen Weine hervorbringt. 

Willst du eine italienische Variante von Carignano probieren? Dann ist der Klassiker Unlitro von Ampeleia aus der Toskana das richtige. Diese schöne 1-Liter Flasche Rotwein ist ein must have – nicht nur der Flasche wegen. Einerseits rustikal, aber auch elegant, gespickt mit saftig roten Früchten ist diese Bouteille der perfekte Partygast. Eine Cuvée aus Grenache, Carignan, Sangiovese, Mourvédre und Garnacha, im Beton ausgebaut, mit weichen Tanninen und viel Cremigkeit. Leicht gekühlt – perfekt! Und danach kann die Flasche optimal als Wasserkaraffe genutzt werden. Eine andere Rarität wiederrum aus Frankreich ist der Petite Baigneuse aus dem Roussillion – eine Cuvée aus Carignan und Grenache. Die Weintags Rosmarin, Cassis und Tapenade sagen alles: probieren bevor es keine Flaschen dieses Rotweines mehr gibt! Denn Philippe Wies, der diesen Wein produzierte, hat leider aufgehört damit.

Woher kommt der Carignan

Carignan, Mazuelo, Carignano ist eine Rotweinrebsorte, welche traditionell in Frankreich ausgebaut wird, jedoch ursprünglich aus Spanien kommt. In Spanien heißt Carignan, Carinena, Mazuelo oder Crujillon, in Italien heißt er Carignano. In Frankreich wird sie hauptsächlich im Midi, also in Südfrankreich, im Languedoc-Roussillion, also kurz vor der spanischen Grenze und in der Provence von verschiedenen Domains angebaut. Doch auch in Spanien, Algerien, Israel und Kalifornien ist die Rebsorte Carignan verbreitet. Die Rebflächen von der Rebsorte Carignan gingen jedoch massiv zurück, da ein Großteil dieses Rotweines gerodet wurde. Ein Grund dafür ist die hohe Fäulnis- und Mehltauanfälligkeit, welche den Anbau von Carignan zu einer großen Herausforderung machen. Baut man die Rebsorte Carignan auf zu fruchtbaren Böden an, neigt er zu massiven Erträgen und kompakten Trauben. Dies führt dazu, dass sich leichter Fäulnis bildet. Die Rebsorte Carignan eignet sich wesentlich besser für etwas kargere Böden, wie es sie im Mittelmeerraum in Frankreich und Spanien auch häufig gibt. Die Erträge der Rebsorte sind dann geringer, jedoch von besserer Qualität. Einige Spitzenwinzer in Frankreich hauchten der Rebsorte wieder Leben ein und bauen sie nun auf den richtigen Böden an. Das Ergebnis sind beeindruckende Weine, welche an Graphit erinnern, nach würzigen Beeren schmecken und Edelholzdüfte verbreiten. 

Carignan in der Cuvée

Dass die Rebsorte Carignan trotz ihres flächenmäßig hohen Anteils nicht unbedingt so häufig genannt wird, liegt daran, dass Carignan oft als Verschnittwein für Rotwein genutzt wird. Das bedeutet, dass vor der Vergärung etwas Carignanmost zu anderem Most dazugegeben wird, um diesem bestimmte Eigenschaften zu geben. Der Vorteil der Rebsorte Carignan ist, dass dieser sehr ertragreich ist und sich damit sehr gut als Verschnittwein anbietet. Da der Rotwein sehr dunkel, tanninreich und säurereich ohne jedoch viel Aroma ist, eignet er sich nicht immer für den reinsortigen Ausbau. Weine, die jedoch mehr Farbe, Tannine und Säure benötigen können, werden durch den Verschnitt mit Carignanmost bereichert. Carignan wird beispielsweise oft mit dem Rotwein Tempranillo verschnitten, um die typischen Riojaweine herzustellen. Ebenso wird der Rotwein Carignan im Languedoc in Frankreich oft als Verschnittpartner genutzt. Jedoch wird er in Frankreich immer mehr durch die Rebsorten Syrah und Cinsault abgelöst, welche finessenreicher in ihrer Aromatik sind. 

Carignan und der Klimawandel

Für viele Rebsorten ist der Klimawandel das Ende. Durch die intensivere UV-Strahlung, die steigende Hitze und Wassermangel geraten viele Rebsorten in Stress und produzieren dadurch Fehlaromen oder sterben bei zu viel Stress ab. Eine Rebe kann sich bis zu einem gewissen Maß an Stressfaktoren wie hohe Temperaturen und Wassermangel gewöhnen und sogar Resistenzen entwickeln und dadurch abgehärteter werden. Ist das Resistenzmaximum jedoch erreicht, kommt es zur Erschöpfungsphase und die Rebe ist chronisch geschädigt. Rebsorten reagieren also ganz unterschiedlich auf den Klimawandel – Riesling zum Beispiel eignet sich nicht für sehr warme Standorte, da er sonst durch die intensive Sonneneinstrahlung zu viel Caratinoide bildet, welche später im Wein eine in zu großen Mengen störende Petrolnote entwickelt. Die Rebsorte Carignan hingegen ist sehr gut an den Klimawandel in Frankreich angepasst. Durch seine dicken Beerenhäute hat die Rebsorte Carignan einen guten Schutz gegen die intensive Sonneneinstrahlung. Außerdem ist die Rebsorte Carignan spätreifend, was ihn vor eventuellen Spätfrösten schützt. Durch seine relativ hohen Erträge auf fruchtbaren Böden, eignet sich der Rotwein Carignan hervorragend für kargere Böden, welche seinen Ertrag etwas reduzieren. Die Rebsorte Carignan kann deshalb besonders gut im Mittelmeerraum in Frankreich und Spanien angepflanzt werden. Seine rauen, blasigen, großen Blätter schützen die Trauben vor dem Verbrennen und können optimal Wasser speichern und verbrennen nicht so leicht. Die Rebsorte Carignan kann damit dem Klimawandel optimal trotzen und in Frankreich und Spanien problemlos weiter angebaut werden.