A→Z
B
wie
wie
Biodiversität

Biodiversität im Weinbau

Unser Planet ist geprägt von Vielfalt und Diversität. Vielfältige Böden, vielfältige Pflanzen, eine vielfältige Tier- und Insektenwelt, vielfältige Menschen und Charaktere! Das macht unsere Erde aus und lässt sie zu etwas werden, was wir in seiner kompletten Mannigfaltigkeit und Wunderhaftigkeit nur schwer verstehen können. Auch die Weinwelt lebt von dieser Vielfalt.

Sprungbrett

Es gibt für den Weinbau ca. 2500 relevanten Rebsorten – und das sind nur die, die für die Weinproduktion zugelassen sind. Jedes Land hat seine eigenen typischen Rebsorten. So hat Italien ganz andere Sorten als Frankreich oder Deutschland, auch wenn es mittlerweile viele internationale Rebsorten wie Pinot Noir oder Sauvignon Blanc gibt, die auf der ganzen Welt angebaut werden. Autochthone Rebsorten hingegen werden einheimische, alteingesessene Rebsorten genannt, welche also schon seit langer Zeit in einem Gebiet kultiviert wurden. In Italien sind dies Beispielsweise Sangiovese und Nebbiolo, in Österreich ist es der Grüne Veltliner. Im Weinbau geht es jedoch bei der Diversität nicht nur um die Rebsorten, sondern auch um die Flora und Fauna um die Reben herum! Diese bestimmen nämlich ganz erheblich die Gesundheit eines Weinberges!

vineyard in may 1 1318388 min 1
Löwenzahn im Weinberg

Biodiversität und Artenvielfalt

Biodiversität und Artenvielfalt werden oft in einem Satz genannt, jedoch ist die Artenvielfalt, zusammen mit der genetischen Vielfalt und der Vielfalt der Ökosysteme, also Flüsse, Seen, Berge und Sümpfe, ein Teil der Biodiversität. Bei Biodiversität geht es also um die Gesamtheit der Diversitäten.

Naturwein und Biodiversität

Die Gründe für den Verlust von Biodiversität auf unserem Planeten sind vielfältig, jedoch alle menschengemacht. Ein großes Problem ist der Klimawandel und die immer weiter reichende Abholzung  der Wälder. Die Nutzung der Flächen für Landwirtschaft und dort eingesetzte chemischen Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger schaden der Artenvielfalt sehr. Dies ist jedoch auch der Punkt, an dem wir etwas ändern können und an dem die Winzer*innen in unserem Sortiment etwas ändern! Unsere Winzer*innen achten darauf, die natürliche Flora und Fauna im und um den Weinberg nicht zu gefährden und die Artenvielfalt zu fördern. Chemische Pflanzenschutzmittel sind besonders auch deshalb ein Tabu bei Naturweinen! Vielfältige Begrünung heißt die Devise!

Das Problem mit den Monokulturen

Der Weinbau ist zweifelsohne eine extreme Monokultur. Deshalb ist es hier besonders wichtig zu versuchen, die Biodiversität zu erhalten. Dazu kann man verschiedene Formen der Begrünung einsetzen: zum Beispiel Bienenweiden und Rummel-Mischungen, die die Insektenpopulationen anspornen. Besonders schlimm ist der Einsatz von Insektiziden, Fungiziden, Herbiziden und Kunstdüngern. Diese töten viele Arten im Weinberg ab, die jedoch extrem wichtig für die Gesundheit des Ökosystems sind. Der industrielle Weinbau ist deshalb weit davon entfernt in seinen Weinbergen eine gesunde Flora und Fauna vorzuweisen. Unsere Winzer*innen versuchen dem entgegen zu steuern, indem sie vielfältig Begrünen, keine chemischen Pflanzenschutzmittel einsetzen und keine künstlichen Dünger sondern organische Dünger einsetzen. Die Natur zahlt dies zurück, indem das gesunde Ökosystem die Pflanzen stärkt und weniger anfällig für Krankheiten macht. Um die Vielfalt im Weinberg noch weiter zu steigern können beispielsweise Hecken, Biotope und Trockensteinmauern in der näheren Umgebung eingesetzt werden.

Nachhaltige Weine unserer Winzer*innen

Insekten- und Bienensterben?

Das Bienensterben ist ein großes Problem seit längerer Zeit. Die Bienen sind verantwortlich für unsere ökologische Vielfalt und für die Bestäubung und Vermehrung der Pflanzen. Die chemischen Pflanzenschutzmittel vertreiben die Bienen jedoch aus ihrem natürlichen Lebensraum im Weinberg. Mit Hilfe von Bienenstöcken und Bienenfreundlichem Pflanzenschutz können sie jedoch in den Lebensraum zurückgeholt werden. Die Anwesenheit von Bienen ist außerdem sehr hilfreiche gegen den Schädling Traubenwickler.

Die Lösung: Begrünung

Sehr wichtig für die Artenvielfalt ist eine differenzierte Begrünung: also verschiedene Gräser, Wicken, Klee, die blühen und den Weinberg gleichzeitig für Bienen attraktiv machen. Begrünung klingt so einfach – muss jedoch im Weinbau eine wohlüberlegte Sache sein. Besonders an trockenen Standorten, wie in Südfrankreich oder mittlerweile sogar hier in Deutschland, kann die Begrünung eine Wasserkonkurrenz darstellen. Besonders zur Reife sollte diese deshalb kurz gehalten werden. Die Vorteile überwiegen jedoch. Begrünung schützt den Boden auch vor dem Austrocknen, indem sie ihn abdeckt und so die Evaporation, also die Verdunstung auf unbewachsenen Flächen minimiert. Außerdem ist der Boden durch die Durchwurzelung wesentlich lockerer, gesünder und voller Mikroorganismen. Zu guter Letzt sind die Pflanzen ein guter Stickstofflieferant und speichern jede Menge CO2.

WhatIsInsta 1
Vielfältige Begrünung im Weinberg

Wandel der biologischen Vielfalt

Die Arten unseres Planeten haben sich im Laufe der Erdgeschichte durch die Evolution stark verändert und immer wieder angepasst. Neue Arten sind entstanden, andere sind ausgestorben. Besonders wichtig ist, dass die Artenvielfalt unseres Ökosystems nicht ausstirbt.

Jedoch ist unsere Vernichtungsfähigkeit immens, weshalb sich schon eine Menge Tier- und Insektenarten als Konsequenz unseres Handelns von dieser Welt verabschieden mussten. In einem Bericht des WWF von 2016 konnten wir bereits Zahlen von 60% Aussterben der Wirbeltierpopulation und 81% der Süßwasserarten lesen. Dabei geht es nicht nur um einen Verlust der Diversität, sondern auch um einen Verlust der genetischen Vielfalt. Die genetische Vielfalt ist jedoch sehr wichtig für die Anpassungsfähigkeit und Überlebensfähigkeit einer Population. Außerdem: Für einen gesunden Planeten ist eine biodiverse Lebenskultur sehr wichtig. Bienen zur Bestäubung, Insekten, die anderen Insekten als Fressfeinde dienen. Kommt es zu einer Überpopulation oder einer mangelnden Diversität, wird der Organismus Erde krank und damit auch die Pflanzen.