A→Z
V
wie
wie
Veganer Wein

Veganer Wein

Seine Ernährung Vegan zu gestalten, gehört heute bei immer mehr Menschen zu ihren ganz alltäglichen Prinzipen. Es wird auf den Konsum von Tieren sowie tierischen Produkte gänzlich verzichtet. Eine vegane Ernährung verursacht weniger Treibhausgase und natürliche Lebensräume bleiben bestehen, da weniger landwirtschaftliche Fläche benötigt wird. Zudem ernähren sich immer mehr Menschen vegan, da sie aus ethischen, gesundheitlichen sowie klimatechnischen Gesichtspunkten den Konsum von Tieren sowie deren Erzeugnisse vermeiden wollen. So soll kein Tier leiden oder getötet werden und Agrarflächen für den Anbau von Futtermitteln vermieden werden. Dennoch trinken viele Veganer gern einen guten Wein und wollen darauf möglichst nicht verzichten. Die Gerüchte und Diskussionen um veganen Wein tauchen immer wieder auf. Wir klären auf!

Sprungbrett

Veganer Wein bereits im Weinberg?

Festgehalten werden muss erst einmal, dass Trauben aus dem Weinberg zunächst immer vegan sind. Der Unterschied zwischen veganen oder nicht veganen Weinen wird erst anschließend im Keller gemacht. So gibt es diverse Zusatzstoffe, die dem Wein hinzugefügt werden dürfen, welche aus tierischen Erzeugnissen stammen. Trotzdem sollte jeder darauf achten, ökologisch erzeugte Weine zu kaufen. Winzer*innen, die ihre Weinberge nach biologischen Kriterien bewirtschaften, achten auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Sie dürfen keine synthetischen Insektizide sowie organische Fungizide oder Herbizide verwenden.

Ziel ist es, ein vielfältiges ökologisches System im Weinberg aufzubauen. Dazu werden die Gassen zwischen den Reben in aller Regel begrünt, Nützlinge gefördert, Monokulturen durchbrochen. Kleintiere, Insekten, Vögel werden durch diverse Maßnahmen gefördert und versucht zu erhalten. Ökologisch arbeitende Winzer*innen streben ein intaktes Ökosystem an, indem Lebewesen ein Lebensraum geschaffen sowie erhalten wird und dennoch ein landwirtschaftliches Produkt erzeugt werden kann.

Art der Lese entscheidet über veganen Wein

Auch die Art der Lese hat durchaus einen Einfluss darauf, ob ein Wein vegan ist oder nicht. So unterscheiden Winzer*innen allgemein zwischen zwei Arten der Lese: die vollmechanische Lese mit einem sogenannten Vollernter oder der berühmten Lese per Hand „Handlese“. Ein Vollernter überfährt die einzelnen Rebzeilen und schüttelt mit speziellen Stäben die Trauben von den Rebstöcken. Während des Falls werden diese von der Maschine eingesaugt und entsprechend weiterverarbeitet. Diese schweren Maschinen sind nicht wirklich schonend zu den Rebstöcken und stellen auch für den Boden einige Probleme dar. Klar ist auch, dass alle Kleintiere, Insekten, Vögel, die in den Rebstöcken oder am Boden verweilten, durch einen Vollernter eingezogen werden können und ebenfalls in den Weinkeller gelangen. Ein veganer Wein lässt sich aus diesem Erntegut sicherlich nicht mehr herstellen – obwohl dennoch ein Vollernter kein Hindernis zur Vergabe des „Veganer Wein“ Siegel in Deutschland darstellt.

Vegane Weißweine

Die Lese per Hand ist dagegen deutlich schonender gegenüber den Trauben sowie allen Lebewesen im Weinberg. So werden die Trauben einzeln per Hand abgeschnitten und weiterverarbeitet. Dadurch lässt sich nicht nur die höchste Qualität an Trauben realisieren, auch die Anzahl an Lebewesen, die in den Weinkeller gelangen, sinkt deutlich. Nur wenige Insekten, die sich innerhalb der Trauben versteckten, werden im Keller weiterverarbeitet. Einige Weingüter nutzen spezielle Sortiertische, auf denen faule Trauben, Blätter und auch die verbliebenen Insekten aussortiert werden. Am Ende kann nur auf diesen Weg ein wirklich veganer Wein realisiert werden.

Tierische Erzeugnisse in der Weinherstellung

Trauben aus dem Weinberg werden aber generell als vegan beschrieben. Erst im Weinkeller können diverse nicht vegane Zusatzstoffe dem Wein hinzugefügt werden und der Wein deshalb als nicht vegan beschrieben werden. Vor allem in der konventionellen Weinbereitung werden diese Stoffe gern eingesetzt. Im Folgenden erklären wir euch die wichtigsten nicht veganen Behandlungsmittel:

Gelatine besteht aus Knorpel, Knochen sowie Bindegeweben von Schweinen. In der konventionellen Weinbereitung wird Gelatine von einigen Winzer*innen zu Vorklärung von Mosten eingesetzt. Nach Zugabe der Gelatine dem Most, wird während des Umpumpens des Mostes Stickstoff dem Wein hinzugefügt. Dadurch steigen die Gelatine-Partikel an die Oberfläche des Weintankes. Trubstoffe bleiben an den Gelatine-Partikeln haften und setzten sich ebenfalls über den nun klaren Most ab. Anschließend wird der Most von unten abgepumpt und die Winzer*innen erhalten einen vorgeklärten Most.

Eiweiß aus getrockneten oder flüssigen Hühnereiweiß wird ebenfalls von einigen Winzer*innen zur Weinbehandlung eingesetzt. Im Wein wirkt sich Eiweiß gerbstoffhemmend sowie trubreduzierend aus. So werden bei der Herstellung von konventionellen Weinen, Eiweiß dem Wein hinzugegeben, wenn die Gerbstoffe reduziert werden sollen. Außerdem wirkt sich Eiweiß auf die Trübung aus. So werden Weine nach der Behandlung klarer, da sich der Trub besser absetzen kann.

Vegane Rotweine

Hausenblase ist ebenfalls ein tierisches Produkt, welches von einigen Winzer*innen während der Weinbereitung eingesetzt wird. So nutzen es einige konventionelle Weingüter, um ihre Weine sowie den Most zu klären. Hausenblase wird aus der Schwimmblase von Hausen, Welsen sowie Stören gewonnen und darf während der Weinbereitung als Behandlungsmittel dem Wein hinzugefügt werden.

Kasein ist ein Behandlungsmittel für die Weinbereitung, welches aus pasteurisierter Magermilch gewonnen wird. Es besteht größtenteils aus tierischem Eiweiß und wird ebenfalls zur Klärung von Mosten und Weinen eingesetzte. Zudem hat es einen Einfluss auf den Geschmack, Geruch sowie Farbe des Weines.

Anzumerken sei, dass diese Behandlungsmittel für alle konventionellen Winzer*innen frei erhältlich sind, allerdings nicht alle Winzer*innen diese auch einsetzen. Viele Weine sind vegan, auch wenn sie als diese nicht gekennzeichnet sind. Mittlerweile gibt es vegane Alternativen zu den genannten Behandlungsmitteln. So setzten einige Winzer*innen pflanzliches Protein aus Bohnen, Kartoffel oder Erbsen ein.

Veganer Orangewein

Naturwein ist vegan

Alle Winzer*innen in unserem Shop (und in aller Regel auch alle Naturwein-Winzer*innen generell) produzieren ihre Naturweine nach ökologischen oder biodynamischen Prinzipien. Sie achten in ihren Weinbergen auf Umweltschutz und fördern ein gesundes Ökosystem. Kleintiere, Vögel und Insekten bleiben erhalten und werden gefördert. Alle Trauben werden selbstverständlich per Hand gelesen und gelangen schonend ohne Kleintiere in den Weinkeller. Dort werden sie ohne jegliche tierische Zusatzmittel oder Behandlungsmittel verarbeitet. Generell wird bei der Weinbereitung von Naturweinen gänzlich auf jegliche Behandlungsmittel sowie Zusatzstoffe verzichtet. Die Weinherstellung ohne Zusatzmittel ist quasi Kernelement der Naturwein-Winzer*innen. Im Sinne der veganen Lebensweise gibt es demnach keine bessere Wahl als der Griff zum Naturwein. Ihr erhalten einen veganen Wein ohne jegliche Zusatzstoffe und fördert mit eurem Kauf Winzer*innen, die nach einer nachhaltigen, umweltschonenden sowie gesunden Weinherstellung ihre Wein-Philosophie ausrichten.