Aglianico
Aglianico ist eine Rebsorte die nicht jedem etwas sagt. Sie ist weder sehr berühmt noch sehr weit verbreitet und dennoch ist sie eine der besten Rebsorten Italiens – und das mag neben den roten Rebsorten wie Sangiove, Nebbiolo und Barbera schon was heißen. Aglianico zählt damit zu den nobelsten Rebsorten Italiens. Aglianico ist nicht nur mit die beste Rebsorte Italiens und der Weinwelt sondern auch eine der ältesten! Wenn diese Worte nicht überzeugen… dann der Probierschluck!
Aglianico und woher er kommt
Schon vor über 2500 Jahren wurde die rote Rebsorte Aglianico in die italienische Weinwelt von den Griechen eingeführt. Zum Glück! Zuerst kam sie nach Kampanien und breitete sich später in den weiter südöstlich liegenden kleinen Weinbauregionen Basilikata und Apulien aus. Kampanien liegt ganz unten im italienischen Stiefelschaft an der Westküste Italiens. Kampanien ist eine mittelgroße italienische Weinregion. Heute bekommt Aglianico immer mehr Einfluss und das nicht nur in der italienischen Weinwelt und hat es sogar schon über die großen Meere nach Argentinien und Kalifornien geschafft.
Dennoch: besonders viele Weinberge gibt es mit dieser Rebsorte immer noch nicht was den Aglianico zu einer besonderen Leckerei macht. Umso mehr sollte man die rote Rebsorte Aglianico unbedingt probieren, wenn man von ihm mal eine Flasche in den Finger bekommt. Aglianico lässt sich hervorragend mit allerlei würzigen Speisen kombinieren. Sein kräftiger Geschmack untermalt und begleitet nicht nur Fleischspeisen hervorragend sondern auch frische Antipastiplatten.
Aglianico bei Forever Thirsty
Ein tolles Beispiel für Aglianico kommt von Antonio und Daniela und natürlich aus Kampanien. Die beiden haben mit ihrem Weingut Cantina Giardino einen eigenen Kosmos von natürlichem Weinanbau von uralten, lokalen Rebsorten erschaffen. Aus Coda di Volpe, Greciano und Falanghina entstehen trinkige, griffige Weißweine, aus Aglianico, Coda di Volpe Rosso oder Piedirosso saftige Rosatos und leichte bis komplexe Rotweine, wie der Drogone. Die Energie, die Antonio und Daniela bei allen ihren Weinen auf die Flasche bringen, lässt sich schwer in Worte fassen – Cantina Giardino ist ein Muss für jeden Italien Naturweinfan und für jeden der Aglianico probieren will.
Mit Clown Oenologe, Drogone und Le Fole gibt es von Cantina Giardino gleich drei hundertprozentige Aglianico. Alle drei sehr unterschiedlich, von easy drinking zu einem Buch voll Aromen. Der Aglianico von Cantina Giardino ist auf 500 Metern angebaut. Mit steigendem Preis steigt hier die Komplexität der Ausbauweise vom Holzfass zur Amphore. Probiertechnisch trinkt man sich ja bekanntlich hoch. Das ist auch beim Aglianico eine gute Idee.
Die Aglianico Rebe
Aglianico ist eine blau-schwarze rote Rebsorte. Die rote Rebsorte Aglianico mag besonders gerne Böden, die auch in der Tiefe noch locker und nährstoffreich sind. Also nicht etwa karge Sandböden oder sehr steiniges Terroir. Besonders wohl fühlt sich der Aglianico allerdings auf vulkanischen Böden. Die Triebspitzen des Aglianico sind besonders an ihrem fluffigem, fast schon wolligem Überzug zu erkennen. Die Beeren hängen dicht an dicht in der Traube und glänzen blau, fast schon schwarz.
Der Pilz und die Rebe
Die Rebe des Aglianico ist etwas empfindlich gegen die typischen Rebkrankheiten und muss deshalb besonders sorgsam bewirtschaftet werden. Der Pilz Plasmopora viticola, also die Rebkrankheit Falscher Mehltau (Peronospora) fühlt sich beim Aglianico besoders wohl. Die Auswirkungen dieses Pilzes sind hohe Ernteausfälle, da die Beeren einfach eintrocknen. Der Pilz dringt in die Zellwände ein und tötet diese von innen ab. Folge ist die Lederbeerigkeit, also ausgetrocknete Trauben. Mindestens genauso schlimm für die Aglianicorebe ist das Auftreten des Schimmelpilzes der die Grauschimmelfäule hervorruft. Die sogenannte Botrytis kann sowohl Edelpilz als auch einfach nur Schimmelpilz sein. Zum einen werden mit Hilfe des Edelschimmels einige der feinsten, teuersten süßen Rieslinge ausgebaut werden oder der Schimmel tritt zum falschen Zeitpunkt unerwünschter Weise auf und führt zu hohen Ernteausfällen.
Botrytis und Peronospora lieben beide feuchtwarmes Wetter. Ist dies also der Fall sollte der Weinbauer seine Augen aufmachen und etwas Schwefel oder Kupfer spritzen. Beides ist biologisch und auch unter Naturweinwinzer*Innen gängig. Dennoch wäre natürlich der komplette Verzicht auf die Stoffe am aller besten für die Natur. Jedoch ist dies bisher bei entsprechender Witterung nicht möglich. Ein Ausweg aus der Misere ist die Anpflanzung von PiWis also pilzwiderstandsfähigen Reben. Diese sind so gezüchtet, dass die den Pilzen trotzen können und Spritzen nicht mehr nötig ist.
Probiere Aglianico bei ForeverThirsty
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Aglianico als Wein
Aglianico steht für vollfruchtige, tiefdunkle, präsente Rotweine. Die jedoch, und das macht den Aglianico so unglaublich lecker, eine deftige Säure haben. Vielen denen also die Eigenschaften vollfruchtig und tiefdunkel nicht schmackhaft erscheinen, die also keine schweren dicken Rotweine mögen, werden diesen Rotwein mögen. Durch die Säure erlangt der Wein trotz seines scheinbarem Gewichts an Leichtigkeit. Ein Schluck Aglianico füllt den ganzen Mund aus und bleibt auch im Nachgang noch lange präsent.
Aglianico ist jedoch auch sehr geprägt von manchmal etwas zu präsenten Tanninen, die, wenn der Wein zu jung getrunken wird oder eben zu gerbig ausgebaut wurde etwas harsch seien können. Aglianico Weine kann man also ruhig ein paar Jährchen reifen lassen um dann seine komplexe Qualität wahrnehmen zu können. Wie immer hängt dies natürlich von der Herstellungsweise ab und es gibt auch Aglianico Weine die durch verschiedene Faktoren wie Erntezeitpunkt, verkürzte Maischestandzeit oder Entrappen weniger raue Tannine haben. Dieser Aglianico ist dann auch schon sehr jung und frisch genießbar.
UNSER FAZIT
Aglianico kann jedem schmecken und ist in unseren Augen einer der faszinierendsten Rotweine