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7 Dinge, die Du über Naturwein wissen musst

Naturwein, auch “Vin Naturel”, “natural wine” oder “vino naturale” genannt, ist ein nackter Wein, ohne Chichi, Make-Up oder sonstige Sperenzchen. Nicht-Naturwein, sei es aus dem Biohandel, Supermarkt oder Delikatessengeschäft kann hingegen als mehr oder weniger "denaturiert" bezeichnet werden, da er durch Eingriffe im Weinberg und/oder Weinkeller teils stark von einer natürlichen Entwicklung abgebracht wurde. Und genau das macht Naturwein im Gegensatz so besonders und spannend.

Naturwein gibt es als Weißwein, Rosé oder Rotwein. Aber auch als Orangewein, also als Weißwein, der wie ein Rotwein hergestellt wird. Oder es gibt Naturwein auch als Pet-Nat (aka Pétillant Naturel), also als sprudeligen Wein. Aber mehr dazu später.

Generell ist Naturwein - im Gegensatz zu Nicht-Naturwein:

1. Immer aus Trauben, die mindestens biologisch angebaut werden
2. Per Hand geerntet
3. Vergoren mit Hefen aus dem Weinberg
4. Kein industriell hergestelltes Produkt
5. Unfiltriert oder nur minimal filtriert
6. Nicht geschönt oder verändert
7. Ungeschwefelt oder nur minimal geschwefelt

Naturwein ist also ein Wein, der aus mindestens biologisch angebauten Trauben gemacht wird. Winzer*innen, die Naturwein machen, unterstützen durch ihre Arbeit ein gesundes Ökosystem: Sowohl in Weinberg als auch im Keller wird so viel wie möglich ohne Maschinen oder sonstige Hilfsmittel gearbeitet. Der Wein darf sich so entwickeln, wie es die Natur will. Chemie sucht man hier vergeblich. Und genau das macht Naturwein so besonders und spannend.

Wir haben Dir hier die 7 wichtigsten Merkmale zusammengestellt, an denen Du einen Naturwein erkennen kannst und zeigen Dir, worin er sich von Wein unterscheidet, der nicht natürlich hergestellt wurde.

1. Ist Naturwein auch Biowein?

Naturwein: Immer mindestens BIO, oftmals biodynamisch, aber noch viel mehr
Ohne ein gesundes Ökosystem im Weinberg kann man keinen Naturwein kreieren. Hier stehen nicht nur Weinreben Reihe an Reihe. Nein, hier wachsen Gräser, Büsche, Rosen, Insekten schwirren umher. Die Pflanzen und Tiere unterstützen sich gegenseitig, die Natur ist gesund und im Einklang. Was für die Winzer*in bedeutet, dass sie wenig bis keinen Pflanzenschutz ausbringen muss. Natur pur eben.

Das passiert bei denaturiertem Wein:
Die Weinreben stehen eng an eng, werden in intensiver Landwirtschaft unter Einsatz von Chemie, Dünger und Maschinen bewirtschaftet. Im Weingarten stehen nur Reben, sonst nichts. Durch den intensiven Einsatz von Chemie verarmen die Böden, Insekten sterben, die Trauben nehmen Reste der Chemikalien in sich auf.

2. Wird Naturwein per Hand geerntet?

Naturwein: Alles im Weinberg per Hand
Damit nur gesunde, perfekt reife Trauben in den Wein wandern, ist noch gute alte Handarbeit von Nöten. Keine Maschine der Welt arbeitet so sorgfältig und genau wie wir Menschen im Weinberg. Oftmals werden die Weinberge auch mit Pferden statt mit Maschinen bearbeitet. Perfekt für unseren Naturwein also!

Das passiert bei denaturiertem Wein:
Hier werden, wenn überhaupt, nur die besten Lagen per Hand geerntet. Ansonsten benutzen die Winzer*innen sogenannte Vollernter, die einerseits die Pflanze bei der Ernte beschädigen aber auch die Böden im Weinberg durch ihr immenses Gewicht stark verdichten.

3. Wie wird Naturwein vergoren?

Naturwein: Nur Hefen aus dem Weinberg
Die perfekt reifen Trauben bringen nicht nur den Zucker mit, der später zu Alkohol vergärt, sondern noch so viel mehr. Da sie nicht (chemisch) behandelt wurden, tragen sie auf ihrer Schale natürlich vorkommenden Hefen. Ähnlich wie beim Sauerteig sind es diese Hefen, die die alkoholische Gärung im Weinkeller in Gang setzen und auch den Geschmack des Weins beeinflussen.

Das passiert bei denaturiertem Wein:
Um den von der Kund*in erwarteten Geschmack zu treffen, werden hier sogenannte Reinzuchthefen verwendet. Die Winzer*in kann über diese Hefen den Wein erheblich beeinflussen. Wenig Natur, eher Wein aus dem Chemielabor.

Per Hand geerntet, nicht filtriert:

4. Wie wird Naturwein hergestellt?

Naturwein: Begleitung, nicht Herstellung
Generell wollen unsere Winzer*innen so wenig wie möglich bei der Weinbereitung eingreifen. Die Natur soll im Keller einfach machen, was sie am Besten kann. Hier und da wird sie ein wenig unterstützt, z.B, werden die Trauben gepresst, ansonsten macht die Winzer*in im Keller verhältnismäßig wenig Arbeit. Unsere Winzer*innen sagen: Ein guter Naturwein wird im Weinberg gemacht.

Das passiert bei denaturiertem Wein:
Hier ist der gesamte Prozess der Weinherstellung hoch technisiert und wird zu jeder Zeit streng überwacht: Temperaturkontrollen, Sterilisation, klinisch reine Produktionshallen, überall Maschinen. Alles nur, damit der Wein von keiner Norm abweicht.

5. Wird Naturwein filtriert?

Naturwein: Kein oder minimaler Einsatz von Filtern
Um den Naturwein so unverfälscht wie möglich in die Flasche zu bringen, sind feine Filter in den meisten Kellern Fehlanzeige. Um Traubenschalen oder ähnliches zu entfernen, wird auch gerne mal das gute alte Küchensieb verwendet. Viel mehr aber auch nicht.

Das passiert bei denaturiertem Wein:
Hier wird gefiltert, was das Zeug hält. Der Wein soll ja schließlich glasklar auf dem Weinregal im Handel stehen. Hier gehen allerdings extrem viele wichtige Geschmackskomponenten verloren.

6. Wird Naturwein bei der Herstellung verändert?

Naturwein: Keine Schönungsmittel oder sonstige Eingriffe
So wenig wie gefiltert wird, so wenig wird der Wein ansonsten auch “aufgehübscht”. Also nicht von Trübstoffen befreit oder anderweitig bearbeitet, damit er im Glas optisch besser aussieht oder anders schmeckt. Mehr Naturwein für uns, der die volle Bandbreite an Aromen abbildet!

Das passiert bei denaturiertem Wein:
Hier darf einiges an Chemie verwendet werden, um den Geschmack und das Auftreten des Weins zu verändern. Zum Beispiel Zucker rein oder raus, genauso bei der Säure. Unerwünschte (Trüb)Stoffe werden oftmals mit tierischem Eiweiß entfernt.

7. Wird Naturwein geschwefelt?

Naturwein: Kein oder minimaler Einsatz von Schwefel
Als lebendiges Naturprodukt sollte dem Naturwein wenig oder kein Schwefel zum Konservieren zugefügt werden. Braucht er auch oftmals überhaupt nicht. Wie viel erlaubt sein soll, darüber gibt es große Diskussionen in der Naturweinwelt. Bei einer Sache ist man sich aber einig: Weniger ist hier mehr.

Das passiert bei denaturiertem Wein:
Hier wird richtig ordentlich geschwefelt. So wird der Wein, der in Windeseile hergestellt wurde, haltbar gemacht um schneller in den Verkauf zu können. Leider tötet Schwefel in großen Mengen aber auch fast alle Geschmackskomponenten und Stoffe ab, die einen Wein richtig spannend machen.

Naturwein ohne Schwefel

Letztendlich kann man sagen, dass ein Naturwein nicht so einfach als solcher im Weinregal erkannt werden kann. Viele Naturweinwinzer*innen scheuen sich nämlich, den Begriff auf Ihr Etikett zu schreiben. Daher raten wir immer dazu, mit der Weinhändler*in Eures Vertrauens zu sprechen, um Euch einen leckeren Naturwein empfehlen zu lassen. Auch hier bei Forever Thirsty haben wir Dir ein paar Tipps zum Naturweinkauf zusammengestellt.

Wie schmeckt Naturwein?

Schwierige Frage. Ähnlich wie bei konventionellem Wein, den Du vermutlich bisher im Glas hattest, lässt sich diese Frage nicht pauschal beantworten. Das liegt an der Art der Herstellung, den verwendeten Trauben, dem Weglassen von Zusatzstoffen - und zeigt sich oft schon beim ersten Blick auf die Flasche.

Zuallererst sehen Naturweine nämlich oft ganz anders aus, gerne trüb und mit kleinen Partikeln, die durch die Flasche schweben. Das ist von der Winzer*in so gewollt, da ohne Filterung mehr Geschmackskomponenten im Wein bleiben. Gut für uns also!

Naturwein kannst Du auch an seiner oftmals sehr intensiven Farbe erkennen. Im Vergleich zu Wein aus dem Supermarkt, der oft nach einer etwas gedämpften, dumpfen Farbe aussieht, ist Naturwein bunt: Das Spektrum funkelt Dich aus dem Regal regelrecht an und reicht von super hellem Weißwein bis zu tiefschwarzen Rotweinen.

Damit Du aber schon mal eine Idee bekommst, was Dich geschmacklich erwartet, geben wir Dir hier ein paar Tipps an die Hand:

Naturwein probieren:

Hier findest Du eine kleine, feine Auswahl von Naturweinen die ganz wunderbar für den Einstieg sind. Unkompliziert, vertraut und dennoch mit Überraschungspotential. Wir wünschen viel Spaß beim Probieren!

Naturwein schmeckt vertraut, aber auch anders

Du wirst schnell merken, dass sich beim Naturwein neue, bisher unbekannte Geschmackshorizonte auftun. Bei unseren Einsteigern sind einige, Dir vertraute Komponenten (z.B. Fruchtaromen), dabei. Andere Weine können auch erfahrene Naturweintrinker*innen richtig fordern. Langsam herantasten und herantrinken ist die Devise!

 

 

Naturwein hat meist mehr Säure, ist knackig-frisch

Generell achten Naturweinwinzer*innen bei Ihrer Arbeit darauf, alle Sinne mit Ihren Naturweinen zu bedienen. Die Säure verleiht dem Naturwein Frische und Dir ein mundwässerndes Gefühl beim Trinken. Vielleicht anfangs etwas ungewohnt, aber die Gefahr müde zu werden, wie bei einem schweren Rotwein, gibt es definitiv nicht!

Naturwein ist vielschichtig im Geschmack

Aufgrund der sorgfältigen Arbeit, bei der dem Naturwein nichts zugefügt oder entnommen wird, ist Naturwein unheimlich vielfältig im Geschmack. Im Gegensatz zu langweiligen, eintönigen und stumpfen Weinen aus dem Supermarkt, nehmen Dich Naturweine geschmacklich auf eine Reise. Ein wilder Mix aus Fruchtaromen, hefigen und würzigen Noten sowie einem Hauch Apfelmost ist keine Seltenheit!

 

 

Naturwein schmeckt immer wieder anders

Du kennst es sicher: Wein aus dem Supermarkt schmeckt 1-2 Tage gut und sehr gleichmäßig eintönig, dann kippt er und wird ungenießbar. Nicht so beim Naturwein: Alle Naturweine aus unserem Sortiment sind handwerklich so toll hergestellt, dass sie problemlos über ein paar Tage (oder sogar Wochen!) getrunken werden können. Hierbei schmeckt der Wein an jedem Tag anders, jedoch nie langweilig. Probiere es aus und lass Dich auf eine wilde Reise mitnehmen!