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Latium

Latium

Das Latium ist ein alter Klassiker, von langer Weinbaugeschichte geprägt und ist auch und zwar unbedingt, zu probierendes Weinbaugebiet der Gegenwart mit immer mehr Innovation im Naturweinbereich. Um die berauschende Stadt Rom herum liegt das Weinanbaugebiet Latium auf Italienisch Lazio und ist damit direkt im lebendigen Zentrum Italiens. Aus dem Latium kommen definitiv sehr spannende Naturweine.

Sprungbrett

Die Weine des Latium

Lazio liegt zwar direkt neben der Toskana bietet jedoch mit komplett anderen Rebsorten auf. Das Latium ist wesentlich weniger bekannt als die Toskana, beheimatet aber einige Perlen wie den erfrischend anderen Weißwein Fiorano, Cannelloni di Frascati aus den Rebsorten Malvasia und Trebbiano, der Rotwein Cesanese del Piglio welcher nur vor mineralischer Säure und Kirschigkeit strotzt und Frascati Superiore ein Weißwein aus mindestens 70% Malvasia der als Literwein und billige Lieferpizzabeilage verpönt ist oft, nicht immer natürlich, zu unrecht. Ganz grandios unter den Rebsorten ist außerdem der Ciliegiolo welcher dunkelbeerige Rotweine mit Kräuterteint und Frische hervorbringt. Wer das Latium noch nicht kennt findet hier bestimmt eine neue Rebsorte die ihm oder ihr schmeckt, denn das Latium beheimatet locker über 50 autochthone Rebsorten und viele Winzer*innen die regional verbundene, ehrliche, geschmackvolle und aufregende Weine machen!

Forever Thirsty unterwegs im Latium

Ein Besuch im Latium lohnt sich, denn dort ist die Podere Sassi. Leonardo Sassi und seine Familie können drei Sachen ganz hervorragend Wein, Olivenöl und Brot. Und sie sind hervorragende Gastgeber in ihrem Restaurant, Café mit Bäckerei Panificio Nazzareno in Rom. Familie Sassi bietet hier ihr eigenes Brot, ihr eigenes Olivenöl von den Hügeln des Latium und ihren eigenen Wein an. Weine von Leonardo Sassi vom Weingut Podere Sassis sind präsentieren die Region Latium von ihrer natürlichsten, naturfreundlichsten Seite her. Leo und seine kleine Familie produzieren an der Grenze zu Umbrien unkonventionelle Weine und zwar aus den weißen Rebsorten Malvasia und Trebbiano und den roten Rebsorten Montepulciano und Sangiovese. Die roten Rebsorten sind nicht allzu typisch für die Region bringen jedoch etwas toskanische Rustikalität mit in die Flasche. Zusätzlich baut Leo noch die urlatischen Rebsorten Cesanese und Ciliegiolo an. Alle seine Weine sind mit minimalen Eingriffen vinifiziert und wurden aus von Hand geernteten Trauben aus manuell bewirtschafteten Weinbergen geerntet.

Etwas weiter südlich von Rom ist man dann auch schon bei den Castelli Romani und dem Weingut der vier römischen Pioniere von ICARO. Die Weine von ICARO sind wild und natürlich. Die Passion der vier Freunde ist unschlagbar und kreiert etwas ganz besonders im Glas. Die vier Römer haben in der wunderschönen naturbelassenen Gegend der Castelli Romani ihr eigenes kleines biodiverses Reich erschaffen und fabrizieren dort Weine ohne Zurückhaltung und mit jeder Menge Charisma. Unbedingt probieren!

Weine aus dem Latium

Der zweite Frühling des Latium

Die sanfte hügelige Landschaft des Latiums wird an der Ostseite von den Abruzzen abgeschlossen. Durch den auflandigen Wind vom Meer wird ein perfektes Mikroklima für die Landwirtschaft geschaffen und besonders Olivenöl und Wein finden auf den vulkanischen, kalkigen oder tonigem Boden ziemlich perfekte Bedingungen. Leider, wie in vielen Regionen, wurde auch das Latium von der industriellen Landwirtschaft und von den Massenweinen von Winzergenossenschaften nicht verschont. Viele Weingüter sehen eben keinen Sinn im Aufbau einer eigenen Marke und ziehen lieber das sichere Einkommen von an Genossenschaften verkauften Trauben vor. Auch okay.

Dennoch zwischen diesen zahlreichen Genossenschaftsweinen, die im Latium sogar fast ein Drittel ausmachen, gilt es die Goldstücke raus zu picken. Bereits seit einigen Jahren haben immer mehr passionierte Weinmacher das Potential des Terroirs des Latiums entdeckt. Gebirge, das Meer und seine Winde und der vulkanische Boden lassen natürliche Weine perfekt reifen. Hinzu kommen das enorme Potential und auch die Nachfrage des Weinmarktes an alten Rebsorten, denn das hat das Latium auf alle Fälle zu bieten. Besonders die Rebsorten Frascanti und Cesanese erleben so einen zweiten Frühling und werden hochqualitativ, ganz abseits von Massenproduktion, liebevoll vinifiziert.

Latium: Roms Wein und Essenslieferant

Ein Weinanbaugebiet rund um die Hauptstadt Italiens ist natürlich nicht erst gestern geboren worden, sondern hat bereits eine lange Geschichte des Weines, der Landwirtschaft und deren Wandel und natürlich des Genießen und Feiern hinter sich. Im Latium wird seit der Zeit der Römer jede Menge Obst, Gemüse und Getreide für Rom produziert und natürlich der Mantel des Genusses, den Wein, den die Römer wie wir wissen gerne mal konsumierten. Anscheinend entstand auch die DOC Est! Est!! Est!!! di Montefiascone in der Geschichte des Latiums und zwar im Jahr 1111. So soll ein Gesandter im Dienste der Suche nach Gaststätten mit gutem Wein auf dem Weg nach Rom auf deren Türen immer Est, also “es ist hier“, geschrieben haben. Besonders in Montefiascone fand der Mundschenk einige Gaststätten ganz lecker. Der Est! Wein wird als Schaum- oder Weißwein zu 50-60% aus Trebbiano hergestellt und ist super trinkig.

Die Region aus drei Teilen

Das Latium besteht aus drei relativ unterschiedlich geprägten Regionen was den Boden angeht. Im Osten liegen die Abruzzen, ein Kalkgebirge. Kalk ist sehr gut für den Boden, natürlich in Maßen. Er führt zu einer verbesserten Bodenkrümelung und damit einer stabileren Humusschicht, bessere Durchlüftung und weniger Auswaschung von Nährstoffen. Außerdem hebt Kalk den pH-Wert des Bodens – ganz im Gegensatz zu dem pH-Wert des Weines. Weine von Kalkböden haben oft eine gute Säure, Körper und Struktur, brauchen jedoch gerne mal ein bisschen mehr Reifezeit um ihr volles Potential zu zeigen. Abgesehen von Kalk ist das Latinum im Nordwesten von Böden vulkanischem Ursprungs geprägt und die Hügel mit verfestigter Vulkanasche ummantelt. Besonders schmackhaft macht dieser Boden vor allem Weißweine, denn diese gedeihen besonders gut auf diesen Böden, habe frische Säure und Frucht. Der dritte Teil und heute wegen ihrer guten Böden beliebt sind die Ebenen der Maremma. Teils Sumpflandschaft, teils trockengelegte Ebenen.

Naturweine aus dem Latium

Im Latium muss man etwas um die ganzen Genossenschaften herum suchen um leckeren, low-intervention Wein zu finden. Doch hat man ihn entdeckt enttäuscht dieser einen nicht. Tolle Winzer*innen des Latiums sind Beispielsweise die vier Römer Icaro, das Weingut Le Coste, Abbia Nova, Podere Sassi und die tollen Weine von Maria Ernesta Berucci.

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