Veneto
Venetien ist für viele ein Sehnsuchtsort. Einmal in die Hauptstadt Venedig reisen ist quasi ein Muss in der Reisebiographie. Mit den Gondeln über die Kanäle schaukeln und von der Rialtobrücke spucken. Wer es weniger touristisch mag findet in den abgelegenen Ecken der Insel sein Glück oder im Innenland des Veneto. Denn Venetien hat nicht nur eine prächtige Stadt zu bieten auch Padua für den Garten, Verona für die Oper, Vicenza für die Villen, Belluno für die Alpen und natürlich der Gardasee für die Alternative zum Meer sind einen Urlaub wert. Und was kann Venetien noch was uns besonders interessiert? Natürlich Wein! Natürlichen Wein!
Aus dem Veneto ist sicherlich das Bekannteste der Prosecco, der Amarone und natürlich Valpolicella und Soave! Und eben wie überall leider auch viele belanglose Massenweine und langweilende Bubbels aus eben diesen Rebsorten. Besonders bei Soave, welcher auf der weitaus größten Appellation angebaut wird, muss man die guten Tröpfchen mit der Pinzette zwischen den zahlreichen Genossenschaftsweinen hervorziehen. In Italien kann man sich jedoch durch die Appellationen also geschützte geografische Regionen, die die Herkunft des Weines absichern (DOC und DOCG (Denominazione di Origine Controllata/ e Garantita) ganz gut durch die Weinauswahl hangeln. Weitere Qualitätsparamter an denen man sich vorm italienischen Weinregal orientieren kann sind die Bezeichnungen Classico und Superiore.
Naturwein aus dem Veneto
Für Naturwein sind die Herkunftsbezeichnungen DOC und DOCG eher uninteressant, da sich Naturwein eher an Parametern des natürlichen Weines orientiert und geschmacklich oft vom Typischen, jedes Jahr gleich Schmeckendem abweicht. Naturwein aus dem Veneto kann man beispielsweise bei den bekannten Weingütern wie Casa Belfi, Costadila, Indomiti, Agricola il Sasso und Villa Calicantus verköstigen. Es gibt jedoch im Veneto mittlerweile zahlreiche weitere faszinierende Naturweingüter so zum Beispiel den von uns herausgepickten Stefano Menti: er produziert auf nur einem Hektar wunderbar pfirsichigen, apfeligen, spritzigen Schaumwein aus der weißen italienischen Rebsorte Durella! Perfekt im Sommer!
Die Weine des Veneto
Veneto das bedeutet prickelnder Prosecco, erfrischender kräftiger Soave, komplexer bis sommerlicher Valpolicella, kirschiger Merlot und mal mehr oder weniger erheiternder Pinot Grigio. Das Veneto ist sehr vielfältig was seine Weincharakteristika angeht und lädt auf vielfältiges Probieren ein. Die häufigsten Rebsorten im Veneto sind Chardonnay, Garganega, Pinot Bianco, Pinot Grigio und Trebbiano. Aus diesen wird in den verschiedenen Weinbaugebieten des Veneto unter anderem der sehr bekannte Soave, Valpolicella und Bardolino vinifiziert. Soave DOC und DOCG Weine dürfen nur aus den Rebsorten Garganega und Tebbiano und Chardonnay hergestellt werden. Bis zu 5% dürfen die Weine auch aus anderen weißen Rebsorten die in der Provinz Verona zugelassen sind hergestellt werden.
Weine aus Italien
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Der Prosecco
Prosecco gibt es aus dem Veneto wie Sand am Meer. Prosecco das sind alle aus Venetien stammenden Frizzante und Spumante. Besonders bekannte Prosecci kommen aus Valdobbiadene. Prosecco ist leider eine Zeit lang zu Massenfrizzante verkommen, seit 2009 ist jedoch die Herkunft streng reguliert und die Qualität ist wieder deutlich gestiegen. Prosecco wird überwiegend aus der italienischen Rebsorte Glera hergestellt. Die Weine schmecken sehr feinfruchtig und wirken sehr frisch. Prosecco ist ohne die Zusatzbezeichnung frizzante oder spumante übrigens ein Stillwein. Der Schaumwein Prosecco Spumante gewinnt seine Perlage durch das etwas aufwendigere Verfahren der Flaschengärung, wie es bei Champagne der Fall ist oder die simplere Tankgärung. Spumante ist gegenüber Frizzante auf alle Fälle das hochwertigere Produkt. Frizzante wird nämlich nur künstlich Kohlensäure zugesetzt die dann jedoch auch sehr schnell entweicht. Tolle natürliche Schaumweine gibt es übrigens von dem Naturweingut Casa Belfi!
Was bedeutet in Italien Classico, Superiore und Riserva?
Als Classico, zum Beispiel Chianti Classico, werden in Italien Weine bezeichnet, die aus der am besten geeigneten Gegend einer Weinregion stammen. Weine aus Italien mit der Bezeichnung Superiore sind auch oft Super: die Regelung für diese Bezeichnung besagt, dass der betitelte Wein mindestens ein Jahr reifen muss bevor er in die Flasche gurgelt und außerdem hat er ein höheres Mostgewicht. Für uns ist eher das erste Qualitätskriterium ausschlaggebend, denn es bedeutet der Wein ist schon etwas gereifter und dadurch komplexer und tiefsinniger. Nichts desto trotz macht auch ein komplett junger Valpolicella durchaus Spaß. Die Bezeichnung Riserva ist ebenso eine per Weingesetz festgelegte längere Reifezeit des Weines.
Die Region Valpolicella: Amarone, Ripasso und Recioto
Weine aus dem im Veneto liegendem Valpoliciellagebiet werden nicht nur als Classico oder Superiore ausgebaut. Ein besonders empfehlenswertes für den klassischen Valpolicella in Form von Naturwein ist übrigens die Azienda Agricola Monte Dall`Ora! Besonders bekannt ist das Valpolicellagebiet abgesehen von seinem Classico auch für seinen Amarone, den Recioto und den Ripasso. Diese Weine werden aus auf Strohmatten getrockneten Trauben gekeltert. Dieses Verfahren nennt sich Appassimentoverfahren. Die meisten stellen sich darunter natürlich Süßwein vor, wie dies meist bei Flüssigkeiten aus getrockneten Trauben der Fall ist. Amarone ist hierbei jedoch die überwiegend trockene Variante und Recioto ist die süße Variante. Recioto kann außerdem sowohl weiß oder rot sein und wird auch gerne mal als süßer Spumante ausgebaut.
Bekannter ist jedoch der Amarone, welcher aus den typischen roten Rebsorten des Valpolicella wie Corvina und Veronese hergestellt wird. Die Trauben müssen dabei 120 Tage nach dem Weinrecht getrocknet werden. Amarone wird außerdem mindestens zwei Jahre lang im Holz gereift. Es können entweder neue Barriques verwendet werden oder ältere um den Holzgeschmack etwas zu verringern. Amarone Riserva muss mindestens vier Jahre gereift werden, bevor er auf den Markt kommt. Amarone Weine sind sehr körperreich, samtig, etwas alkoholreicher und auf jeden Fall ein Versuch wert.
Nummer drei in der Reihe der besonderen Weine des Veneto, ist der Valpolicella Ripasso, der kleine Bruder des Amarone. Dieser wird aus den Trauben aus einem Valpolicella Rosso hergestellt. Die Gärung erfolgt hierbei mit dem Trester des Amarones zusammen oder auf der Hefe eines Amarones. Der Wein wird dadurch besonders körperreich und vor allem auch alkoholreicher. Beim Doppio Passo werden die Trauben in zwei Gängen geerntet. Die zweite Hälfte lässt man 2-3 Wochen länger am Rebstock und lässt die so trocknen. Doppio Passo besteht also aus rosinierten und frischen Trauben.