Cinsault

Cinsault oder auch Cinsaut ist eine bedeutende Rotwein-Rebsorte in vielen südeuropäischen Ländern und darüber hinaus. Und obwohl die Rebsorte früher als Massenwein abgestempelt wurde, produzieren heute Weingüter aus aller Welt aus Cinsault erstklassige Weine. 

Natürlich auch viele Naturwein-Winzer*innen stellen heute wunderbaren Cinsault her. Die Rebsorte wird von weltbekannten Weingütern angebaut und ist nebenbei ein wichtiger Kreuzungspartner für andere bedeutende Rebsorten. Aufgrund seiner guten Wachstumseigenschaften, auch bei sehr trocken Bedingungen, wird Cinsault wohl auch in Zukunft von vielen Winzer*innen angebaut werden. Aufgrund zunehmender Dürren durch den Klimawandel entwickelt sich die Rebsorte in Südeuropa zu einer wichtigen Alternative. Es lohnt sich also, die Rebsorte Cinsault einmal genauer anzuschauen!

Entwicklung der Rebsorte Cinsault

Cinsault ist eine französische Rebsorte. Zumindest wird sie dort am häufigsten angebaut. Vor allem in den südlichen Weinregionen, wie dem Languedoc-Roussillon und der Provence findet man heute die meisten Cinsault Rebstöcke. Aber auch etwas weiter nördlich, werden Cinsault Reben an der Côtes du Rhône angepflanzt. Dort ist sie bis heute wichtiger Cuvée Partner des ‚Southern Rhône Blend’. Am stärksten verbreitet im Languedoc-Roussillon, hatte die Rebsorte aufgrund des Rufes der Weinregion nicht das beste Image. Die südfranzösische Weinregion stand vor allem für Massenproduktion. Riesige Weingüter mit vielen Hektaren an Weinbergen nutzen die hohe Menge an Traubenproduktion von Cinsault, um einen maximalen Ertrag auf minimaler Fläche einzufahren. Die Qualität und die Umwelt leiteten darunter. Weinkenner stempelten die Cinsault Weine aus dem Languedoc-Roussillon als Massenweine ab.

Im Laufe der letzten 20 Jahren aber wandelte sich der Ruf des Languedoc-Roussillon und damit auch der Ruf des Cinsault. Im Roussillon entwickelten sich erste ökologische Weingüter, erste Naturweine wurden produziert und stoßen beim internationalen Fachpublikum auf Begeisterung. Die Anwendung von der konventionellen Massenproduktion hin zur bewussten ökologischen Weinbereitung ließ die Böden von ersten Weinbergen in der Region wieder zum Leben erwecken. Die Weine wurden spontan vergoren und ohne Zusatzstoffe auf die Flasche gebracht. Ein neuer Weinstil mit Cinsault aus Südfrankreich entstand. Nun wurde auch im Languedoc-Roussillon der Cinsault für hochwertige Rot- und Roséweine verwendet.

Verbreitung von Cinsault

Wie bereits erwähnt, wird die Rebsorte heute in Europa, hauptsächlich in Südfrankreich angebaut und dort seit Jahren geschätzt. Allerdings finden sich auch einige Cinsault Weinberge im Süden Italiens. Dort ist die Rebsorte auch unter dem Namen ‚Ottavianello’ bekannt und sogar als DOC Rebsorte eingestuft. Allerdings werden jährlich nur sehr geringe Mengen produziert.

Aufgrund der geschichtlichen Entwicklungen Frankreichs gelange die Rebsorte Cinsault auch in die früheren französischen Kolonien. So werden seit vielen Jahren in Algerien, Marokko, Tunesien und dem Libanon Cinsault Rebstöcke für Rotwein angebaut. Allerdings wird die Rebsorte dort vor allem aufgrund ihrer starken Traubenproduktion geschätzt und findet meist in der Massenproduktion Verwendung. Nicht so im Libanon, dort ist vor allem für das Chateau Musar weltweit bekannt. Die Rebsorte Cinsault wird von dem Weingut kultiviert und findet in ihrer bekannten Rotwein Cuvée Verwendung. Allerdings steht das Chateau Musar für konventionelle Weine. Naturweine gibt es bisher im Libanon nur recht selten.

Ferner wird die Rebsorte Cinsault auch in Übersee von vielen Weingütern bewirtschaftet. Aufgrund der guten Trockentoleranz wird Cinsault vor allem in den von Dürren geprägten Weinregionen wie Australien, Kalifornien (USA) und Südafrika angebaut. In Südafrika findet sich auch eine der bekanntesten Kreuzungen aus Cinsault. So gilt die Kreuzung aus Pinot Noir mit Cinsault als Ursprung für die Rebsorte Pinotage. Einer der wichtigsten Rebsorten Südafrikas. Die trockenresistente Rebsorte Cinsault wurde dabei mit dem frischen, säure geprägten Pinot Noir gekreuzt. Naturwein-Pionier Craig Hawkins stellt in seinem Weingut Testalonga einer der besten Pinotage Naturweine aus Südafrika her!

Geschmack von Cinsault

Da Cinsault ein optimaler Rotwein Cuvée Partner ist und selten von Weingütern reinsortig ausgebaut wird, ist auch der Geschmack von Cinsault vielen noch gar nicht so bewusst. Eingeschenkt im Glas fällt Cinsault direkt aufgrund seiner recht hellen, rosé ähnlichen Farbe auf. Doch der Eindruck trübt; in der Nase bereits volle Power an dunklen Beeren. Schwarze Himbeere, Erdbeere, Pflaume. Eingebunden meist mit Noten, die an getrockneten Kräutern (Herbes de Provence) oder an Eukalyptus erinnern. Am Gaumen zunächst recht schlank innerhalb von wenigen Sekunden wendet sich aber das Blatt und die vollen Beerenaromen erstrecken sich über den gesamten Gaumen. Gepaart mit durchaus leichten Tanninen. Eine wunderbare rote Rebsorte, die von vielen Naturwein-Winzer*innen auch gern als Rosé ausgebaut wird oder in der roten Cuvée ihren Platz findet.

Cinsault aus Sicht der Winzer*innen

Für die Winzer*innen gewinnt die rote Rebsorte zunehmend an Interesse. So ist Cinsault stark resistent gegen lange Trockenperioden und produziert dennoch eine recht hohe Traubenmenge. Aufgrund der zunehmenden Dürren in Südeuropa und Übersee bietet sich Cinsault als eine geeignete Rebsorte für die Zukunft an. Außerdem überzeugt sie mit ihrer hohen Produktionsmenge an roten Trauben. Denn die ökonomischen Eigenschaften von Rebsorten werden ebenfalls zunehmend wichtiger für die Weingüter. Des Weiteren überzeugt der Geschmack von Cinsault. Die leichten Rotweine aus der Rebsorte stehen im Trend und stoßen wohl auch in Zukunft auf hohe Nachfrage bei den Konsument*innen.

UNSER FAZIT

Wer leichten Rotwein mit dennoch kräftigen, verspielten Aromen liebt, der ist genau richtig mit Cinsault. Es gibt mittlerweile viele Naturwein-Winzer*innen, die wunderbaren Cinsault herstellen. Wir empfehlen euch dringend einmal eine Flasche zu probieren!