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Beaujolais

Beaujolais

Saft, Saftiger, Beaujolais! Das Beaujolais ist eines der ersten Regionen die Wein ohne großes Brimborium groß gemacht haben und welches einen großen Einfluss auf die Naturweinszene hat. Und das schmeckt man auch! Und auch wenn das Beaujolais auf dem Papier zum Burgund gehört hat es eine ganz eigene und ganz andere Charakteristik. Denn das Beaujolais kann leichten Wein, saftig, fruchtig und kann man sich vor allem auch kaufen! Aus dem Beaujolais kommen viele große Namen einer Weincommunity, die sich dem Regenerieren der Natur und nachhaltigem Ausbaus von Wein verschrieben hat und die man unbedingt probieren sollte!

Der Rotwein im Beaujolais wird eigentlich fast ausschließlich aus Gamay hergestellt. Der Gamay ist als einer der ersten reif ist Burgund. Ganze 60% der circa 34 000 Hektar Gamay in Frankreich stehen in Weinbergen im Beaujolais. Im Beaujolais wird Gamay in zehn verschiedenen höher klassifizierten Anbaugebieten, in Frankreich Crus genannt, angebaut. Diese Rebsorte ist unglaublich fruchtig, saftig, frisch und wird oft mit niedrigem Alkohol ausgebaut. Gamay ist ein Trinkwein, ein Spaß für jede Sause und gut für den Sommerapero. 

Sprungbrett

Der Gamay, das Sahnehäubchen des Beaujolais

Meist ist der Gamay etwas Bonbonartig in der Nase und bringt am Gaumen Erdbeer- und Himbeerjoghurt und einen Hauch Cassis mit. Je nach Ausbau und Boden kann der Gamay aber auch sehr tiefgängig und “serös“ erscheinen. So ist der Gamay manchmal recht simpel, zum Beispiel der Beaujolais Nouveau aber auch oft sehr spannend und anspruchsvoll und dennoch angenehm leicht. Generell ist Gamay eher frisch als würzig und mehr frucht- als tanninbetont und damit ganz anders als seine Schwestern aus dem Burgund. Der Gamay erfreut den Genießer durch niedrigen Alkohol, ein samtiges Mundgefühl, frischer, lebhafter Frucht, milder Säure und einem sehr akzeptablen Preis und ist damit DER Wein des Beaujolais. Besonders im asiatischen Raum, in Korea und Japan ist er sehr beliebt. Übrigens: Gamay ist eine natürliche Kreuzung aus Heunisch und Pinot. Aus der gleichen natürlichen Kreuzung stammen beispielsweise auch die Rebsorten Aligoté, Melon de Bourgogne und Chardonnay, um nur die bekanntesten zu nennen. 

Beaujolais Nouveau

Den Beaujolais Nouveau (neu) oder Primeur (erster) trinkt man neu nicht alt. Die Etablierung dieses Weines war unter anderem eine Reaktion auf den Habitus das grade Rotwein immer nur alt und gereift getrunken werden kann. Denn Beaujolais Nouveau wird wenige Wochen nach der Ernte abgefüllt und am dritten Donnerstag im November auf den Markt gebracht. Mittlerweile ist es allerdings völlig en vogue Rotweine jung, mit low Alkohol und gekühlt zu trinken. Was auch gut so ist, finden wir. Ein anderer Grund den Beaujolais so früh zu verkaufen, ist, dass dieser als einer der ersten Austreibt und reift und die Weinbereitung relativ fix ist. Typischerweise wird der Gamay durch eine Maceration Carbomique (Kohlensäuregärung) vergoren. Dabei handelt es sich um eine Maischegärung mit ganzen Trauben unter Luftausschluss. Die Maceration Carbonique bringt typischerweise ein Bananenaroma in den Wein. Den Beaujolais Nouveau sollte man jedenfalls flix trinken und nicht zu lange im Keller lassen.  

Weine aus dem Baujolais

Probiere Gamay bei Forever Thirsty

Bei Forever Thirsty kannst du von zwei tollen Winzern aus dem Beaujolais typische Gamays probieren. Von Clotaire Michal (LINK) kannst du direkt zwei sehr unterschiedliche Gamays probieren: der eine GlouGlou der andere ein ernster Gamys. Einerseits macht Michal den typisch kirschig, himbeerigen, saftigen Gamay mit niedrigem Alkohol und leichter Holznote, welcher leicht gekühlt super Spaß macht, den Libre Pensé (LINK) und andererseits auch einen viel tiefgründigeren Gamay, mit starker roter Frucht und einem lang anhaltendem Geschmack am Gaumen, den Fleur de Peau (LINk). Als Vergleich dazu kannst du die Gamays von Karim Vionnet probieren, welche sich wiederum ganz anders präsentieren. Der Chénas mit Rhababernase, großzügigem Mund und Kirsche, dagegen der Chiroubles (LINK) viel blumig, marmeladig frischer, ein sehr lebendig, feinmaschiger Wein. Nummer drei im Bund von Karim Vionnet ist der Beaujolais Village (LINK) vielleicht sein einfachster aber knackigster Wein. 

Lecker Boden, lecker Wein

Boden ist ein entscheidender Faktor für den Geschmack eines Weines, durch seinen pH-Wert bestimmt er die Struktur des Weines. Die Böden des Beaujolais erstrecken sich von lehmig-kalkigen Böden im Süden des Landes bis zu Schwemmland im Norden. Im Osten sind die Böden weniger lehmig sondern eher Sauer und von Granit bestimmt. Die Säure führt zu einem niedrigem pH-Wert, welcher den Wein stabilisiert und in lagerfähig macht. Das Beaujolais ist außerdem von einem kontinentalem Klima geprägt und einen Nordwind, welcher sich positiv auf den Gesundheitszustand der Trauben auswirkt. Der Wind kann jedoch auch zu unangenehmen Spätfrösten führen, welche die jungen Triebe abtöten und die Ernte etwas schmälern. 

Die besten Gebiete des Beaujolais zeichnen sich durch Schiefer und Kalkhaltige Böden aus, was besonders schmackhafte Tröpfchen bedeutet. Besonders bekannte Crus des Beaujolais sind Fleurie, Saint-Amour und Morgon. Der Norden des Beaujolais zeichnet sich durch besonders sandige Böden aus, welche den Rebstock nur schwach versorgen, da der Sand schlecht Wasser speichern kann. Was nicht so gut klingt ist jedoch bei sehr stark wüchsigen und üppigen Rebsorten wie etwa dem Gamay nötig um die entsprechende Qualität zu erlangen. Gamay gibt es ansonsten außerdem im Mâconnais an der Loire, in der Auvergne aber auch in der Schweiz wird er angebaut und in sehr kleinen Mengen sogar an der Mosel.  

Das Beaujolais, das bedeutet Maceration Carbonique 

Das Beaujolais hat die Kohlensäuregärung erfunden und bekannt und geliebt gemacht. Denn die sogenannte Maceration Carbonique führt dazu, dass Weine schon sehr jung und frisch schon unglaublich gut genießbar sind und direkt eine Ausbalanciertheit mit sich bringen, nach der man sich bei manchen Weinen noch nach Jahren der Lagerung sehnt. Dies liegt an der relativ schnellen Gärung der Maceration Carbonique. Die MC gibt dem Wein eine Art Bananennote mit auf den Weg und leider manchmal auch einen leichten Nagellackgeruch. Dieser Ton entsteht aus Aceton, welches besonders bei anaerober Gärung verstärkt auftreten kann. Dieser Weinfehler entsteht jedoch nicht bei perfekt gesunden Trauben.

Die MC ist eine Fermentation unter Ausschluss von Sauerstoff bei der die meist unversehrten Trauben direkt aus dem Weinberg in den Gärbehalter, also einen Maischetan, gegeben werden. Dieser ist meist aus Stahl. Anschließend wird CO2 als Medium zum Schutz vor Oxidation auf die Trauben gegeben, also Kohlensäure und der Tank verschlossen. Dadurch kommt keine Luft mehr an die Trauben und die Gärung erfolgt intrazellulär unter sauerstofffreien Bedingungen. Die Weine wirken weicher, manchmal bekommen sie laktische Noten durch die entstehende Milchsäure und schmecken dann fast wie ein Erdbeerjoghurt. Außerdem entstehen Aromen wie Zimt und Banane im Wein.

Bei der intrazellulären Vergärung wandern die Farbstoffe der Beerenschale in das Fruchtfleisch, weshalb dieses danach komplett rot ist. Bei circa 2 % Alkohol platzen die Trauben dann jedoch auf und eine “normale“ Gärung des Weines beginnt. Wichtig bei der Vinifikation mit maceration carbonique ist, dass die Säure durch den Abbau von Weinsäure in Milchsäure abnimmt und somit auch der pH-Wert steigt, was dazu führt, dass die Weine instabiler sind. Mit einer maceration carbonique muss also immer mit Vorsicht umgegangen werden.